Vorwürfe konstruktiv umwandeln

Mit Vorwürfen erreichen Sie eines mit Sicherheit nicht: Das Sie gehört werden! Bei den meisten Menschen ist ein Vorwurf gleich einem Angriff – und der muss erst mal abgewehrt werden: durch einen Gegenangriff, eine Rechtfertigung, Ignoranz oder Rückzug. Wenn Sie wollen, dass der Vorwurf verstanden wird, müssen Sie ihm die Spitze, die Bewertung, das Besserwisserische nehmen und das geht am besten in der Form einer Ich-Botschaft, die mit einem Wunsch endet nach dem Prinzip der Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg:

1.)   meine Sicht  >  2.) mein Gefühl > 3.) mein Bedürfnis  > 4.)  meine Bitte ist

Beispiel statt: Musst du immer mit deinen Dreckslatschen durchs Wohnzimmer trampeln?                

Wenn ich sehe, dass du mit den Straßenschuhen durchs Wohnzimmer läufst, bin ich frustriert, weil ich gerade sauber gemacht habe. Ich möchte dich bitten, im Flur die Schuhe auszuziehen.                

Wichtig bei Punkt 1 ist, das jede Art von Bewertung weg bleibt, weil diese sofort einen Widerspruch provozieren, der vom eigentlichen Thema ablenkt, denn dann geht es zum Beispiel darum, ob es wirklich dreckige Latschen sind und dass ich nicht trampele sondern gehe. Und „immer“ sowieso nicht.

Bei Punkt 2 besteht der häufigste Fehler in der Verwendung von so genannten Pseudogefühlen, also zum Beispiel „Du machst mich wahnsinnig!“ „Ich fühle mich von dir ignoriert.“

Dies sind Interpretationen,, wo ich das Opfer und der andere der Täter ist. Fakt ist, niemand kann dir Gefühle machen! Es ist deine Wahl ob und wie du reagierst. Es heißt ja auch „Ich ärgere mich!“              

Tipp: Wörter wie „immer, dauernd und nie“ provozieren automatisch einen Widerspruch und geben dem Anderen eine gute Gelegenheit vom eigentlichen Thema abzulenken, denn „immer und nie“ stimmt nie.